Die Dermatitis herpetiformis Duhring (Morbus Duhring, Duhring-Krankheit) ist eine chronische Hauterkrankung, bei der es zur Bildung von Blasen, Verkrustungen, Rötungen und weiteren Hautveränderungen kommt. Es bestehen Juckreiz und Brennen. Die Dermatitis herpetiformis Duhring entsteht durch Immunprozesse in der Haut. Die Duhring-Erkrankung tritt meist im Zusammenhang mit der Zöliakie, einer Darmerkrankung, auf. Die Dermatitis herpetiformis Duhring hat keinen Einfluss auf den sonstigen Gesundheitszustand des Patienten.
Bei der Dermatitis herpetiformis Duhring werden vom Abwehrsystem Antikörper gebildet, die gegen körpereigenes Gewebe gerichtet sind (Autoantikörper). Sie lagern sich in der Haut ein, und es kommt zu entzündlichen Vorgängen. Diese finden hauptsächlich in der untersten Schicht (Basalmembran) der Oberhaut (Epidermis) und in Ausläufern der Lederhaut (Dermis), den Papillenspitzen, statt. Diese kleinen Entzündungsherde führen zu einer Abhebung und somit zur Bildung der Blasen.
Die Duhring-Krankheit tritt wahrscheinlich aufgrund einer erblichen Veranlagung auf. Die Entstehung wird gefördert durch verschiedene Umstände wie Tumorerkrankungen, Infektionen sowie Kontakt mit Jod. In etwa 90 Prozent der Fälle liegt gleichzeitig zur Dermatitis herpetiformis Duhring auch eine Zöliakie (glutensensitive Enteropathie) vor. Die Zöliakie ist eine Darmerkrankung aufgrund einer Unverträglichkeit von Gluten (ein Eiweißstoff aus Getreide).
Zunächst kommt es bei der Duhring-Erkrankung zu starkem Juckreiz, geröteten Stellen und kleinen Schwellungen. Daraus entwickeln sich Blasen, die meist klein und oft in Gruppen stehen, aber auch groß und einzeln zu finden sein können. Es kommt zur Bildung von Verkrustungen. Die Erscheinungsformen treten oft gleichzeitig nebeneinander auf. Es bestehen neben dem Juckreiz oft auch Brennen und Schmerzen.
Die Veränderungen treten an unterschiedlichen Hautstellen auf. Oftmals betroffen sind die Schultern, die Vorderseiten von Armen und Beinen, der Bauch, das Gesäß und die Region über dem Kreuzbein sowie die Kopfhaut im behaarten Bereich. Äußerst selten tritt die Erkrankung an Schleimhäuten auf.
Durch Jod (oder andere Stoffe aus der Gruppe der Halogene) kann das Krankheitsbild verschlimmert werden.
Die meist zusammen mit der Dermatitis herpetiformis Duhring auftretende Darmerkrankung Zöliakie wird häufig nicht bemerkt oder macht nur leichte Beschwerden wie Blähungen oder Durchfall.
Der Arzt stellt die Diagnose der Duhring-Krankheit oft schon aufgrund des charakteristischen Erscheinungsbildes und der Symptome. Er befragt dazu auch den Patienten (Anamnese). Ein sicherer Nachweis der Erkrankung kann durch eine Probeentnahme aus der Haut (Biopsie) mit folgender feingeweblicher Untersuchung (Histologie) und Immunfluoreszenz-Untersuchung erfolgen. Um eine mögliche ebenfalls vorhandene Zöliakie nachzuweisen, empfiehlt sich auch eine Probeentnahme (Biopsie) aus dem Dünndarm.
Die Dermatitis herpetiformis Duhring kann einigen anderen Erkrankungen ähneln, z. B. anderen blasenbildenden Hautkrankheiten wie bullöses Pemphigoid sowie Prurigo (Knötchenbildung mit starkem Juckreiz), Ekzeme (Erkrankungen mit Ausschlag) oder Erythema exsudativum multiforme (so genannte Scheibenrose, Kokarden-Erythem).
Die Erkrankung wird mit Medikamenten behandelt. Meist kommt das Mittel Dapson (ein Sulfon) zum Einsatz. Ebenfalls gegeben werden kann Sulfapyridin (ein Sulfonamid). Zusätzlich oder bei Unverträglichkeit gegen die anderen Mittel kann auch Cortison gegeben werden, welches jedoch weniger gut wirksam ist. Auf die betroffenen Hautstellen können Lotionen, Teerpräparate oder ebenfalls Cortison aufgetragen werden.
Eine Ernährung ohne den Eiweißstoff Gluten sollte ebenfalls eingehalten werden und kann langfristig oft zur Besserung der Symptomatik im Darm und an der Haut führen.
Eine glutenfreie Ernährung führt meist zur Besserung innerhalb von Monaten bis zu einem Jahr. In vielen Fällen kommt es zur kompletten Abheilung der Dermatitis herpetiformis Duhring. Sie kann bei anderen Patienten aber auch chronisch werden oder wiederkehren. Die Krankheit hat keine Auswirkungen auf den allgemeinen Gesundheitszustand des Betroffenen.
Letzte Aktualisierung am 18.03.2021.