Facelifting oder Gesichtsstraffung wird immer häufiger nachgefragt. Besonders Patienten jenseits der 50 möchten altersbedingter Faltenbildung, erschlaffendem Gewebe und dem Einfallen bestimmter Gesichtspartien entgegenwirken. Doch auch jüngere Menschen stören sich häufig an Veränderungen, die das Gesicht müde und älter erscheinen lassen.
Schon ab dem dreißigsten Lebensjahr verringert sich die Spannkraft des Gewebes, auch im Gesicht. Wer sich viel im Freien aufhält, seine Haut der Sonne aussetzt, raucht oder auch eine sehr lebhafte Mimik hat, wird eher Anzeichen einer Hautalterung an sich entdecken. Doppelkinn, hängende oder eingefallene Wangen, Falten auf der Stirn, im Mund-Nasenbereich oder Mundwinkel lassen sich mit den vielfältigen Methoden der Gesichtsstraffung beseitigen.
Die plastische und ästhetische Chirurgie ist eine Kunst, welche es schafft, jugendlichere und straffere Gesichter zu zaubern und zugleich deren Ausdruck und Beweglichkeit zu erhalten. Ein Facharzt für plastische Chirurgie verfügt über ein großes Repertoire an Möglichkeiten, um bei einem operativen Facelift das beste Ergebnis zu erzielen. Einen Überblick dazu liefert unter anderem der Berliner Experte für Facelifting, Prof. Dr. med. Sinis, auf seiner Praxis-Homepage.
Welches Behandlungsverfahren angewandt wird, variiert von Fall zu Fall. Der Arzt entscheidet individuell. Basis für die Entscheidung sind die körperlichen Voraussetzungen der Patienten und welche Situation es jeweils zu verbessern gilt.
In den Vorgesprächen legt der Facharzt fest, welches Facelift-Verfahren das beste Ergebnis verspricht. Dabei wird geklärt, was die Patienten wünschen und wie dies technisch umsetzbar ist. Auch über Grenzen der „Machbarkeit“ muss gesprochen werden. Besonders wichtig ist eine akkurate Erfassung aller Gesichtsmerkmale. Zur Wahl stehen operative, minimal- und nicht invasive Methoden, die gut miteinander kombiniert werden können.
Folgende operative Verfahrensweisen sind üblich:
Ein Facelift bedarf gründlicher Vorbereitung, einer Vollnarkose und eines stationären Klinikaufenthalts von mehreren Tagen, je nach Größe des Eingriffs. Die OP dauert zwei bis fünf Stunden. Lediglich kleinere Korrekturen wie der Mini-Lift lassen sich mit lokaler Betäubung und ambulant durchführen. Während das Mini-Facelift ab etwa 3.000 Euro kostet, müssen PatientInnen mit einem Aufwand von 5.000 bis 14.000 Euro für alle umfassenderen Faceliftings rechnen.
Eine Krankschreibung nach einer Gesichtsstraffung ist für zwei bis vier Wochen erforderlich.
Wie bei vielen Eingriffen in der plastischen Chirurgie sind für mehrere Wochen Sauna, Sonnenbäder und Sport zu unterlassen. Beim Facelifting verlaufen viele Schnitte im Bereich der Ohren oder des Haaransatzes: Darum sind umfangreichere Haar-Stylings, wie Dauerwelle oder Färben, für einige Zeit tabu.
Fachgerecht ausgeführte Faceliftings verschieben den optisch sichtbaren Alterungsprozess der Gesichtshaut um bis zu zehn Jahre nach hinten. Dies ist immer in Abhängigkeit von der Lebensweise, Ernährungsgewohnheiten und allgemeiner Verfassung zu sehen.
Bis zu drei große Faceliftings sind technisch durchführbar. Die Grundzüge sind nicht rückgängig zu machen. Doch Korrekturen sind möglich, etwa bei übermäßiger, störender Narbenbildung.
Ein Stirnlifting glättet Längs- und Querfalten und hebt die Augenbrauenpartie an. Der dazu nötige Schnitt verläuft hinter dem Haaransatz von einem Ohr zum anderen. Die Haut wird geglättet, Überschüsse werden entfernt. Moderne, endoskopische Schlüsselloch-Technik ermöglicht eine feinere Vorgehensweise mit minimalen Narben. Das Stirnlifting kann tief eingegrabene Falten zwar nicht vollständig unsichtbar machen, aber deutlich mildern. Weil der gesamte Stirnbereich gehoben und gestrafft wird, wirken die Augen größer und wacher, die gesamte Ausstrahlung verbessert sich.
Endoskopisch möglich ist auch ein Schläfen-Facelift, das ebenfalls einen auffrischenden Effekt auf die Augenpartie erzielt. Dieser und vergleichbare, auf kleine Bereiche begrenzte Eingriffe sind relativ kostengünstig (unter 2.000 Euro). Der Effekt hält ebenso lange an wie der eines großen Faceliftings.
Das Superextended Facelift mildert starke Folgen der Hautalterung im Gesicht-, Hals- und Dekolleté-Bereich. Dieser Eingriff eignet sich besonders für ältere Patienten. Weil er alle Bereiche umfasst und die Muskel- und Gewebeplatte insgesamt anhebt, lässt sich ein besonders stimmiges und harmonisches Ergebnis erzielen.
Die folgenden nicht- oder minimalinvasiven Methoden kommen für ein Facelifting ebenfalls in Frage:
Beim Liquid Lifting werden Falten unterspritzt oder Konturen verbessert. Dabei kommen Hyaluronsäure oder Eigenfett zum Einsatz. Das muskelentspannende Botulinumtoxin bildet eine gute Ergänzung dazu. Liquid Lifting ist weniger dauerhaft in seiner Auswirkung, macht aber dort Sinn, wo eine operative Straffung nicht möglich ist. Und: Die relativ große Operation am Gesicht wird vermieden.
Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil des Bindegewebes, besteht aus Zuckermolekülen und kann vor allem Feuchtigkeit speichern. Der Effekt – junge, frische und straffe Haut, verliert sich, wenn die Substanz innerhalb von maximal 18 Monaten langsam abgebaut wird. Die Behandlung kostet ab 400 Euro.
Eigenfett wird an anderen Körperstellen abgesaugt und aufbereitet. Hier wie bei der Hyaluronsäure besteht kaum Allergierisiko. Lediglich das Absaugen der Fettzellen kann die Umgebung schädigen: Narben, Schwellungen oder Gefühlsstörungen sind möglich. Wie schnell der Straffungseffekt durch Eigenfett anhält, ist individuell sehr unterschiedlich, die Kosten bewegen sich bei um die 2.000 Euro.
Botox ist die Kurzform für ein mittlerweile synthetisch hergestelltes Botulinumtoxin. Es legt die Muskeln unter der Haut lahm, die zu starker Mimik und damit zur Faltenbildung führen. Bestehende Falten glätten sich, neue oder tiefere Falten entstehen gar nicht erst. Eine reine Botulinumtoxin-Faltenbehandlung bewegt sich im Bereich weniger hundert Euro.
Eine weitere nicht-invasive Methode ist das Vampir-Lifting oder PRP-Lifting (PRP steht für Plättchenreiches Plasma). Dabei wird Eigenblut eingesetzt, aufbereitet und injiziert. Die Aufbereitung besteht aus einer Anreicherung mit regenerierenden Proteinen und „Wachstumsfaktoren“, die die Produktion von Kollagen anregen. Auch hier bewegen sich die Kosten zwischen 400 und 800 Euro oder mehr.
Die Methode der Thermage eignet sich besonders dann, wenn noch keine schweren Hautalterungsspuren erkennbar sind. Die Methode eignet sich zur Beseitigung kleinerer Fältchen im Augen- und Mundbereich oder der Nasolabialfalte. Auch der Hals kann geglättet, ein Doppelkinn gemildert werden. Mittels Radiowellen werden die unteren Hautschichten erhitzt (nicht betroffene Bereiche durch Kälte geschützt. So wird die Bildung neuer Kollagenfasern angeregt. In der Folge regeneriert und strafft sich die Haut. Für diese Behandlung müssen PatientInnen mindestens 1.500 Euro anlegen.
Hochfrequenter Ultraschall (HIFI für High Intensity Focused Ultrasound) hilft, auch die tieferen Hautschichten für die Dauer von bis zu zwei Jahren schonend zu glätten. Geeignet ist die Methode beispielsweise für herabhängende Augenlider, tiefere Mimik-Falten, erschlaffte Halspartie oder Tränensäcke unter den Augen. Ein schöner Nebeneffekt ist eine verbesserte Hautstruktur. Auch diese Methode basiert auf hohen Temperaturen, die punktuell die Kollagenfasern schrumpfen lassen und zur Neubildung anregen. Der Effekt kann bis zu fünf Jahre anhalten. Je nach Alter und Hautzustand kann der Vorgang wiederholt werden. Die Kosten für die Behandlung liegen bei etwas unter 1.000 Euro.
Beim Laser-Lifting werden die von Falten durchzogenen oberen Hautschichten abgetragen. Bei Pigmentflecken, Altersflecken und oberflächlichen Fältchen ist diese Methode empfehlenswert. In Kombination mit Straffungen oder Filling lassen sich die Verjüngungseffekte noch steigern. Pro Behandlung fallen etwa 200 Euro an.
Immer beliebter wird das Fadenlifting. Unter lokaler Anästhesie werden selbstauflösende Fäden ins Unterhautfettgewebe eingezogen. Diese Fäden sind wahlweise glatt oder mit winzigen Widerhaken versehen. Glatte Fäden sorgen für mehr Volumen, Fäden mit Häkchen haben einen straffenden Effekt. Die Behandlung selbst nimmt maximal eine Stunde in Anspruch. Die Fäden sollen die Kollagenproduktion steigern, was die Haut natürlich straffer und frischer wirken lässt. Gut behandelbar sind Fältchen, wenig ausgeprägte Schlupflider, hängende Wangen oder Augenringe.
Für sehr dünne, stark gealterte Haut, bei bestehenden Haut- oder auch Autoimmunerkrankungen sollten PatientInnen von dieser Methode Abstand nehmen.
Der Effekt der Behandlung hält etwa zwei Jahre an. Die Kosten: Etwa 300 Euro oder mehr.
Die Entscheidung, ob ein großes, operatives Facelifting, Mini Facelift oder Behandlungen mit minimal oder nicht-invasiven Techniken durchgeführt wird, entscheiden die PatientInnen nach gründlicher Beratung mit einem erfahrenen Facharzt. Für jeden dieser Eingriffe gilt es, erfahrene Experten mit Einfühlungsvermögen und hervorragender Beherrschung der erforderlichen Techniken zu finden.
Ein operatives Facelift ist die nachhaltigste Methode – bis zu zehn oder fünfzehn Jahre lang hält der verjüngende Effekt an. Allerdings bestehen die üblichen Operationsrisiken. Stationäre Behandlung und längere Krankschreibung lassen sich nicht umgehen.
Die nicht- oder minimalinvasiven Facelifts sind ohne oder nur mit lokaler Betäubung durchführbar. Die PatientInnen sind schon nach sehr kurzer Zeit wieder gesellschaftsfähig und arbeitsfähig. Die Effekte der Gesichtsstraffung halten oft aber nur wenige Jahre vor.
Einige Alterserscheinungen lassen sich auf operativem Wege besser beseitigen, andere sprechen gut auf die nicht-invasiven Methoden an. Versierte Fachärzte kombinieren Techniken und Vorgehensweisen individuell, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
Wünsche, Erwartungen und „Zumutbarkeit“ der Behandlung lassen sich am besten im ausführlichen Gespräch mit dem behandelnden ästhetisch-plastischen Chirurgen abklären.
Statista, Rainer Radtke – Beliebteste Schönheitsoperationen in Deutschland in den Jahren 2016 bis 2021:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/221664/umfrage/anteil-der-haeufigsten-schoenheitsoperationen-in-deutschland/ (online, letzter Abruf: 05.08.2022)
aktualisiert am 31.08.2022