Die Hausstauballergie ist eine sehr häufige Erkrankung, etwa 25 Prozent aller Allergiker (beziehungsweise etwa 10 Millionen Deutsche) reagieren auf Hausstaub.
Hausstaubmilben finden sich praktisch überall, besonders aber in Matratzen und Bettdecken, Polstermöbeln und Textilien sowie Staubansammlungen im Haus. Bei der Hausstauballergie kommt es zu Symptomen eines allergischen Schnupfens mit verstopfter Nase, allergischer Bindehautentzündung und zum Teil auch Asthma. Diverse Maßnahmen im Haushalt können die Allergiesymptome lindern. Medikamente werden zur Behandlung ebenfalls eingesetzt. Darüber hinaus kann sich eine Hyposensibilisierung (Spezifische Immun-Therapie, SIT) empfehlen.
Bei einer Hausstauballergie reagiert der Betroffene allergisch gegen bestimmte Eiweiße, die sich im Kot der Hausstaubmilben befinden. Milben sind winzig kleine Spinnentierchen. Die Hausstaubmilben finden sich fast überall auf der Welt. Insbesondere sind sie im Haushalt zu finden. Häufig sind sie im Schlafzimmer. Vor allem in Matratzen, Kopfkissen, Bettdecken, Bettbezügen kommen sie in großen Mengen vor, da sie sich von den Hautschuppen der Menschen ernähren. Sie leben auch in anderen Staubansammlungen, auf Möbeln oder in Textilien, innerhalb oder außerhalb der Häuser.
Nicht nur die Hausstaubmilben, sondern auch andere Arten wie die Vorratsmilben können mit ihrem Kot eine Allergie beim Menschen auslösen. Vorratsmilben finden sich oft in Getreideerzeugnissen und leben somit oft in Nahrungsmittelspeichern, Bäckereien oder Ställen.
Die Eiweiße aus dem Milbenkot führen bei einem ersten Kontakt mit dem Immunsystem des Betroffenen zu einer Sensibilisierung. Das bedeutet, dass von nun an spezifische Antikörper gegen die Kotbestandteile gebildet werden. Später kommt es durch Hausstaub zu einer verstärkten entzündlichen Reaktion, da die Antikörper-Verbindung mit den Eiweißen unter anderem zur Ausschüttung des körpereigenen Stoffes Histamin führt.
Der Patient mit einer Hausstaubmilbenallergie klagt über Beschwerden im Rahmen eines allergischen Schnupfens, hauptsächlich über eine Verstopfung der Nase. Weniger häufig kommt es bei der Hausstauballergie auch zum Niesen und zu deutlichem Sekretausfluss aus der Nase.
Oft besteht aber eine Reizung, Rötung und Schwellung der Augen mit Tränenfluss (allergische Bindehautentzündung). In vielen Fällen zeigen sich die Beschwerden stärker in der Nacht und am Morgen. Bei länger bestehender Allergie kann sich, vor allem bei mangelnder Behandlung, ein Asthma mit Anfällen von Atemnot entwickeln. Manchmal treten weitere Allergiesymptome wie ein Hautausschlag auf.
Die Hausstauballergie verläuft chronisch, aber verändert sich im Jahresverlauf im Schweregrad. Da sich die Milben bei Temperaturen um 25°C und bei höherer Luftfeuchtigkeit wohl fühlen, ist das Maximum im Sommer und frühen Herbst zu erwarten. Im Winterhalbjahr ist die Belastung normalerweise geringer.
Der Arzt führt ein Gespräch mit dem Patienten, um unter anderem etwas über die Symptome, das zeitliche Auftreten und die Wohnverhältnisse zu erfahren. Diese Aussagen deuten oftmals schon auf eine Hausstauballergie hin. Es folgt eine körperliche Untersuchung des Patienten. Die Milben als Allergieauslöser können durch einen Allergietest erkannt werden, der im Normalfall an der Haut (beispielsweise als Prick-Test) erfolgt. In manchen Fällen wird ebenfalls ein Bluttest (RAST-Test) vorgenommen.
Eine Hausstauballergie ist vom Beschwerdebild her einer Pollenallergie, einer Schimmelpilzallergie oder weiteren Formen mit allergischem Schnupfen sehr ähnlich. Die Auslöser können durch Allergietests voneinander unterschieden werden.
Die grundlegende Vorgehensweise, die Hausstauballergie einzudämmen, ist es, die Belastung an Milben zu verringern. Dies kann durch Beachten einiger Regeln und Aktionen erreicht werden.
Zu den Möglichkeiten, die Hausstaubmilben zu reduzieren, gehören:
Die Behandlung einer Hausstauballergie kann daneben durch Medikamente geschehen. Es können Antihistaminika oder auch Cortison angewendet werden. Eine Hyposensibilisierung (Desensibilisierung, Spezifische Immun-Therapie = SIT) kommt ebenfalls häufig zum Einsatz, um langfristig die Allergie abzumildern.
Die Hausstauballergie ist eigentlich eine chronische Angelegenheit. Durch Beachten der Verhaltenshinweise kann jedoch erreicht werden, dass die Symptome nur gering oder gar nicht mehr auftreten. Eine Hyposensibilisierung kann dazu ebenso dienen. Bei einer längerfristigen Hausstauballergie kann ein allergisches Asthma entstehen, vor allem wenn keine Behandlung vorgenommen wird.
Letzte Aktualisierung am 18.03.2021.