Es gibt Hautkrankheiten, die nur bei Kindern auftreten. Und andererseits gibt es Hauterkrankungen, die Kinder genauso haben können wie Jugendliche oder Erwachsene auch. Die sich allerdings bei ihnen zum einen anders äußern können und zum anderen anders behandelt werden müssen. Spezielle Kenntnisse braucht es vor allem, wenn es um Säuglinge geht. Denn deren Haut ist noch nicht reif und damit sehr durchlässig. Äußerlich angewandte Wirkstoffe können so vermehrt in den Blutkreislauf gelangen.
25 Prozent aller Kinder und Jugendlichen sind von einer Erkrankung der Haut betroffen. Und diese Erkrankungen können verschiedene Formen und Ursachen haben. Von einem harmlosen Windelausschlag bis hin zu chronischen Erkrankungen wie Ekzemen, Neurodermitis oder Schuppenflechte. Gerade bei Kindern ist das frühzeitige Erkennen und Behandeln entscheidend, um langfristige Auswirkungen zu vermeiden. Eltern müssen nicht jedes Fleckchen unter die Lupe nehmen, aber auf Hautveränderungen, Rötungen, Juckreiz oder ungewöhnlichen Ausschlag sollten Sie bei ihren Kindern schon achten und bei Fragen rund um Hauterkrankungen bei Kindern einen Kinder- oder Hautarzt aufsuchen. Denn eine rechtzeitige Intervention kann auch zur seelischen Gesundheit des Kindes beitragen.
Es gibt eine Wechselwirkung zwischen der Psyche und der Haut. Das zeigt sich auch im Sprachgebrauch. „Das juckt mich nicht“, sagen wir, wenn uns etwas gleichgültig ist, anderes lässt uns „aus der Haut fahren“, „vor Scham erröten“ oder „es geht uns unter die Haut“. Umso wichtiger ist es, nicht nur die Symptome zu behandeln, sondern auch eventuelle psychische Ursachen im Blick zu behalten. Hauterkrankungen von Kindern wie Neurodermitis, Psoriasis, Ekzeme, Nesselsucht, Akne oder Herpes werden als sogenannte „psychosomatische Dermatosen“ bezeichnet. Sie sind körperlich vorhanden, oft auch genetisch bedingt, aber seelisch beeinflussbar. Der Zeitpunkt, wann die Krankheit ausbricht, wie sie sich zeigt und wie lange sie dauert, kann unter anderem vom seelischen Zustand abhängen.
Es gibt zahlreiche Hauterkrankungen, unter denen Kinder leiden können. Dazu gehören Ausschläge, die zum Beispiel auch ein Hinweis auf andere Erkrankungen sein können. Gerade viele der sogenannten Kinderkrankheiten treten gemeinsam mit einem oft sehr spezifischen Hautausschlag auf oder werden von diesem angekündigt. Dazu gehören:
Aber es gibt auch zahlreiche andere Hautveränderungen oder Hauterkrankungen bei Kindern, unter denen diese leiden können.
Kinder können Geburts- und andere Pigmentmale beziehungsweise Pigmentstörungen haben, aber auch chronisch-entzündliche Hauterkrankungen wie Schuppenflechte und Neurodermitis oder die Neugeborenenakne haben. Hinzu kommen Krankheiten, die durch Viren übertragen werden wie Herpes simplex oder Warzen, wie zum Beispiel die Dellwarzen. Dabei handelt es sich um gutartige Neubildungen der Haut, die ansteckend sind und sich gerade unter Kindern aufgrund der Nähe, die sie zueinander suchen, rasch verbreiten.
Neurodermitis ist auch als atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem bekannt. Dabei handelt es sich um eine chronische Hauterkrankung, die bei Kindern besonders häufig auftritt: 15 Prozent der Kinder in Deutschland sind betroffen, aber nur ein bis zwei Prozent der Erwachsenen. Es wird angenommen, dass genetische Faktoren, Umweltfaktoren, aber auch ein gestörtes Immunsystem eine Rolle spielen. Die typischen Symptome sind Juckreiz, trockene schuppige Haut, Rötungen und manchmal sogar Bläschenbildung. Die Erkrankung kommt in Schüben, die von Faktoren wie Allergenen, Stress oder falschen Hautpflegeprodukten ausgelöst werden können.
Dabei ist es entscheidend, dass die Eltern beziehungsweise Betreuer betroffener Kinder eng mit einem Dermatologen zusammenarbeiten, um eine angemessene Pflege und auf die Bedürfnisse des Kindes zugeschnittene Behandlung sicherzustellen. Dabei sollen die Symptome gelindert und die Schübe verringert werden. Denn diese Hautkrankheit kann bei Kindern die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Genau wie die Schuppenflechte, die vor allem am Kopf, an den Ellbogen und den Kniekehlen auftritt.
Nagel- und Haarerkrankungen können eine ganz bedeutende Rolle spielen im Kontext der Kinderdermatologie. Denn sie dienen der Identifizierung, Diagnose und Behandlung von Haut- und anderen Erkrankungen. Eltern und Kinderärzte sollten daher auf Veränderungen der Nägel und der Haare beziehungsweise Haarstruktur achten, um eventuelle Gesundheitsprobleme früh genug zu erkennen und angemessen zu behandeln. Die Verbesserung oder auch Verschlechterung des Zustands von Nägeln und Haaren kann gerade Ärzten einen wichtigen Hinweis zum Beispiel auf die Wirksamkeit einer Therapie geben. Brüchige Nägel und Haarausfall etwa können aufgrund von Ernährungsmängeln auftreten, die wiederum auch andere Hauterkrankungen bei Kindern verursachen können.
Die Krätze, auch als Scabies bezeichnet, ist eine durch winzig kleine Milben verursachte, äußerst ansteckende Hauterkrankung. Kinder sind besonders häufig davon betroffen, weil sie sich zum Beispiel beim Spielen sehr nahe kommen und die Tierchen dann die Möglichkeit haben, sich auszubreiten. Die Weibchen graben dabei kleine Gänge unter die Haut, in denen sie ihre Eier ablegen. Zu sehen sind oft nur die Kratzspuren auf der Haut, die durch den Juckreiz entstehen. Behandelt werden alle Kontaktpersonen des Kindes mit einem Extramittel, Kleidung und Bettwäsche müssen gereinigt werden.
Letzte Aktualisierung am 19.10.2023.