Als Besenreiser werden kleine rote oder blaue Äderchen der Beine bezeichnet. Diese Äderchen ähneln in ihrer Form und Art der Verzweigung den kleinen Ästchen, die früher zu Kehrbesen zusammengebunden wurden, daher kommt auch der Name Besenreiser. Besenreiser gehören zu den Venenleiden, denen eine Störung der Bein- und Beckenvenen zugrunde liegt.
Besenreiser können entstehen, wenn sich die oberflächlichen Venen erweitern oder „platzen". Die Blutgefäße schimmern dann durch die Haut und zeigen das typische Bild eines Besens.
Sie sind häufig ein erstes Anzeichen für eine richtige Venenschwäche, die zu Krampfadern führen kann. Eine Venenschwäche kann vererbt sein oder direkt nach einer Venenthrombose auftreten.
Besenreiser können jedoch auch auf eine Bindegewebsschwäche der Beine hindeuten.
Im Falle einer Venenschwäche erweitern sich die Venen der Beine, die Venenklappen werden undicht. In der Folge bilden sich innerliche oder äußerliche Krampfadern (medizinisch: Varizen oder Varikose).
Als äußerliche, auslösende Faktoren sind noch zu nennen:
Besenreiser können aber auch aus unbekannten Gründen, bei jedem Menschen entstehen. Sie sind völlig harmlos und stellen nur ein ästhetisches Problem dar. Von diesem Leiden sind etwa 40 Prozent der Frauen und 15 Prozent der Männer betroffen.
Generell werden Besenreiser nach der Farbe und ihrem Durchmesser unterschieden. Blaue Besenreiser entstehen aus kleinen Venen und rote Besenreiser aus kleinsten Arterien. Beide haben einen unterschiedlichen Wandaufbau und weisen einen unterschiedlichen Sauerstoffgehalt auf. Auch die Dicke der Äderchen spielt eine wichtige Rolle bei der Entscheidung, ob eine Lasertherapie oder eine Verödung sinnvoller sind.
Die Besenreiser-Verödung ist ein Verfahren zur Behandlung von Besenreisern. Sie gilt heute als Gold-Standard und ist das am besten erforschte Therapieverfahren, auch bekannt unter dem Namen Mikrosklerotherapie. Bei der Verödung wird ein Verödungsmittel (meist Äthoxysklerol) mit einer feinen Nadel in die Venen eingespritzt. Das Mittel ruft eine künstliche Entzündung der Gefäßinnenwand hervor, die infolge einer Verklebung zum Verschluss der Venen führt.
Durch die fehlende Blutfüllung sind die Besenreiser bzw. Krampfadern nicht mehr zu erkennen. Nach einiger Zeit wird dadurch das Gefäß in einen bindegewebigen Strang umgewandelt. Dieser Prozess wird auch als Sklerose bezeichnet.
Im Idealfall verschwindet sie durch anschließende Abbauprozesse völlig.
Meistens wird die Verödung in mehreren Sitzungen durchgeführt. Es werden regelmäßige Nachkontrollen empfohlen, da es sich um eine chronische Erkrankung handelt, so dass auch die beste Operations- oder Verödungstechnik nicht mit letzter Sicherheit vor dem erneuten Auftreten von Besenreisern bzw. Krampfadern schützen kann. Nach der Behandlung muss ein Kompressionsverband oder ein Kompressionsstrumpf getragen werden.
Ziele der Sklerosierungsbehandlung sind:
Grundsätzlich können verödet werden:
Besenreiser dürfen in folgenden Fällen keinesfalls verödet werden (absolute Kontraindikationen):
Eine Verödung ist nur unter genauer Abwägung der Risiken erlaubt (relative Kontraindikation) bei:
Die Besenreiser-Verödung ist eine rein kosmetische Behandlung. Sie wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Die Patienten müssen die Kosten selbst tragen.
Die Besenreiser-Verödung ist in der Regel eine sichere, risikoarme Behandlungsmethode. Trotzdem können auch hier seltene Risiken und Nebenwirkungen auftreten:
Folgende Maßnahmen sind bei der Nachbehandlung sinnvoll:
In den ersten Tagen nach der Verödung sollten Sie intensiven Sport, heiße Bäder, Sauna und ausgeprägte UV-Einstrahlung meiden.
Lassen Sie eine Verödung nur bei dafür ausgewiesenen Experten durchführen, da der Therapieerfolg und die Vermeidung von Komplikationen maßgeblich von der Erfahrung des Arztes mit dieser Behandlungsmethode abhängt.
Letzte Aktualisierung am 12.03.2021.