Eine Dermabrasion (auch: Dermabrasio) ist eine Schleifbehandlung der Haut. Durch das Abschleifen können ästhetisch störende Befunde wie z. B. Pigmentflecken, Falten oder kleine Narben entfernt werden. Bedingung ist, dass sich die Veränderungen an der Hautoberfläche befinden. Im deutschsprachigen Raum werden die Begriffe Dermabrasion und Microdermabrasion meist synonym verwendet; eigentlich bezeichnet Microdermabrasion eine sehr oberflächliche Behandlung und Dermabrasion ein etwas tiefer gehendes Abschleifen der Haut.
Die Dermabrasion (Hautabschleifung) kann vorgenommen werden, wenn ein oberflächlicher Hautbefund kosmetisch störend ist. Zu den Veränderungen, die mit Abschleifen behandelt werden können, gehören bestimmte Falten (wie am Mundwinkel), Pigmentflecken beziehungsweise Muttermale und Altersflecken. Stellen mit überschießender Verhornung können ebenso durch Abschleifen behandelt werden wie oberflächliche Narben und nicht mehr erwünschte, oberflächliche Tattoos (Tätowierungen). Einige weitere auffällige gutartige Hautbefunde können ebenfalls beseitigt oder verbessert werden.
Sehr dünne Haut kann jedoch nicht mittels Dermabrasion behandelt werden. Daher eignet sich das Verfahren nicht für die Behandlung auf den Augenlidern. Die Behandlung wird meist im Gesicht vorgenommen, ist aber auch an anderen Hautstellen möglich.
Die Dermabrasion beziehungsweise die Microdermabrasion ist eine Schleifbehandlung, bei der die obersten Schichten der Haut abgetragen werden. Optisch auffällige Gewebe oder Substanzen, die sich nahe der Oberfläche der Haut befinden, können auf diese Weise entfernt werden. Falten und Narben können geglättet werden. Das abgeschliffene Gewebe wächst im Laufe der Zeit wieder nach. Durch die gleichmäßige Schleifbehandlung größerer Bereiche der Haut kann ein glattes Aussehen der Haut erzielt werden. Mehrere Methoden der Dermabrasion und Microdermabrasion wurden entwickelt.
Bei einer herkömmlichen Dermabrasion arbeitet der Arzt mit einem Handstück, auf dem ein rotierendes Kopfstück sitzt. Meist sitzen auf dem Fräsenkopf winzige Diamanten, manchmal werden aber auch andere Materialien verwendet, wie Sandpapier.
Ein Sandstrahler wird normalerweise verwendet, um eine Microdermabrasion durchzuführen. Das Gerät schießt eine Art Sandkörner (Aluminiumhydroxid-Partikel) auf die Haut, wodurch die obersten Schichten mechanisch abgetragen werden können. Die Methode ist vergleichbar mit einem Peeling der Haut.
Immer häufiger werden auch Laser eingesetzt, um die oberflächliche Haut abzutragen. Diese Variante der Dermabrasion durch Laserbehandlung eignet sich vorrangig für kleine Hautbereiche.
Besondere Voruntersuchungen sind in der Regel nicht erforderlich. Wichtig ist das eingehende Gespräch zwischen Patient und Arzt (Anamnese) und die gründliche Untersuchung der Haut.
Der Patient sollte sich über die Behandlungskosten informieren. Eine Dermabrasion sollte nicht durchgeführt werden, wenn der Patient den Wirkstoff Isotretinoin innerhalb des vorangegangenen Jahres angewendet oder eingenommen hat. Ebenfalls dürfen keine Wundheilungsstörungen vorliegen. Da Rauchen die Wundheilung verschlechtern kann, sollte der Patient zwei Wochen vor bis mindestens vier Wochen nach der Dermabrasion darauf verzichten.
Zur Dermabrasion wird häufig eine örtliche Betäubung (Spritze, seltener auch Salbe) verabreicht. Gelegentlich ist die Behandlung auch ohne Betäubung möglich, manchmal wird eine Vollnarkose gegeben.
Der Arzt trägt auf dem jeweiligen Hautareal mit der Fräse, mit dem Sandstrahlgerät oder mit dem Laser das oberflächliche Gewebe mitsamt störendem Befund ab. Nach der Schleifbehandlung wird normalerweise eine Salbe auf der Haut verteilt. Ein Verband oder ein Pflaster wird aufgebracht.
Verkrustungen, die sich nach Dermabrasion bilden, müssen belassen werden und fallen nach Tagen bis Wochen von selbst ab. Verordnete Salben sollten angewendet werden. Der Hautbereich, der durch Dermabrasion behandelt wurde, darf für einige Monate nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden.
Falls eine zu tiefe Abtragung durch Dermabrasion erfolgt, kann es zu bleibender Hautrötung oder zu Narben kommen. Wird das Gewebe umgekehrt zu flach abgetragen, so kann ein Rest des Befundes verbleiben und weiterhin optisch auffallen. Nach Dermabrasion kann es zu Blutungen und Nachblutungen, Schmerzen und Wundheilungsstörungen kommen, auch Infektionen können nicht komplett ausgeschlossen werden. Falls ein Ausführungsgang einer Hautdrüse verschlossen wird, kann es zur Bildung eines Gewebshohlraums (Zyste) kommen.
Der Erfolg einer Schleifbehandlung der Haut zeigt sich erst nach einigen Monaten. Zunächst kommt es zur Schorfbildung, und für mehrere Monate kann die Haut noch gerötet sein. In den meisten Fällen kann durch die Dermabrasion oder die Microdermabrasion eine subjektive und objektive ästhetische Besserung erreicht werden. Ob die Hautveränderung komplett entfernt werden kann, richtet sich nach der Art und der Tiefe innerhalb der Haut. Vor allem im Gesicht ist die Dermabrasion gut wirksam, während an manchen anderen Hautstellen wie Arminnenseiten und Beininnenseiten eine etwas schlechtere Behandlung möglich ist. Gegebenenfalls kann das Abschleifen erneut durchgeführt werden. Spätere weitere Hautalterungsprozesse können auch durch Dermabrasion nicht aufgehalten werden.
Letzte Aktualisierung am 12.03.2021.