Bei der diabetischen Fuß-Sprechstunde handelt es sich um eine der schwerwiegendsten und vor allem kostenintensivsten Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus. Eine langjährige Blutzuckererhöhung kann zu einer Schädigung der Nervenfunktionen führen, welches sich in erster Linie in den Füßen und Beinen bemerkbar macht. Typische Symptome sind Brennen, Kribbeln und Ameisenlaufen in den Füßen.
Die Patienten klagen zudem oft über ein taubes oder pelziges Gefühl. In der Regel treten die Beschwerden seitengleich in beiden Füßen auf und werden besonders abends oder nachts wahrgenommen. Kommt es zu einem Ausfall der Schmerzwahrnehmung, so können sich an den Füßen Geschwüre bilden.
Da diabetische Nervenschädigungen besonders häufig vorkommen, ist die Untersuchung der Füße sehr wichtig. Bei einer diabetischen Nervenschädigung besteht eine fehlende Wahrnehmung von Schmerzen.
Dadurch können insbesondere Bagatellverletzungen an den Füßen von den Patienten übersehen werden, da diese nicht mehr wahrgenommen werden. Bei Diabetikern können daher bereits geringste Druckstellen zu ausgeprägten Schäden am Fuß bis hin zur Knochenentzündung führen. Zur Behandlung des diabetischen Fußsyndroms stehen speziell ausgebildete und erfahrene Krankenschwestern und Ärzte zur Verfügung.
In der Sprechstunde erfolgt zunächst eine Begutachtung auf mögliche Verletzungen oder Geschwüre, Nagel- oder Hautpilz, aber auch auf die Form der Füße und die Stellung der Zehen. Im Verlauf der Diabetes-Erkrankung können sich nämlich diese verändern.
Im Falle eine krankhaften Veränderung erfolgt eine Behandlung. Die optimale Behandlung von Fußwunden wird in enger Kooperation mit Radiologen, Gefäßchirurgen und Traumatologen sicher gestellt.
Oberste Ziel der Therapie ist die Vermeidung von Amputationen, sind diese jedoch unvermeidbar, so versucht man den Schaden auf wenige Teile des Fußes zu beschränken.
Die Behandlung umfasst eine regelmäßige chirurgische Wundreinigung, Entlastung des betroffenen Bereichs sowie eine entsprechende Antibiotika-Gabe.
Durch diese Maßnahmen können sogar größere Amputationen auch in fortgeschrittenen Fällen vermieden werden. Es handelt sich leider um einen langwierigen Prozess, der die Patienten und auch die betreuenden Krankenschwestern und Ärzte viel Geduld fordert.
Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung von Fußkomplikationen ist eine optimale Blutzuckereinstellung.
Patienten mit diabetischer Nervenschädigung sollten zur Vorsorge weites, bequemes Schuhwerk tragen und regelmäßig selber die Füße kontrollieren.
Letzte Aktualisierung am 23.03.2021.