In den letzten Jahrzehnten haben die Hauttumore in den westlichen Industrieländern stark zugenommen. Inzwischen ist der Hautkrebs die häufigste Krebsart des Menschen und wird hauptsächlich durch die zunehmende Belastung mit UV-Strahlung ausgelöst.
Hautveränderungen werden entweder aus rein kosmetischen Gründen entfernt (z.B. Alterswarzen oder kleine Fibrome) oder weil sie verdächtig aussehen. Verdächtige Hautveränderungen werden feingeweblich untersucht, um mögliche bösartige Zellveränderungen rechtzeitig zu erkennen.
In der Regel können fast alle Hauttumore in Hautarztpraxen ambulant entfernt werden. Bei der Behandlung des schwarzen Hautkrebses stehen spezialisierte Hautarztpraxen oder -zentren im Vordergrund.
Nach der Entdeckung verdächtiger Hautveränderungen sollten Sie am besten einen Hautarzt aufsuchen. Dieser untersucht die Muttermale nach Lokalisation, Form, Größe, Umfang, Konsistenz, Grenze zur benachbarten Strukturen, die Beweglichkeit zur Haut und die Schmerzempfindlichkeit.
Zudem werden die regionalen Lymphknoten untersucht. Verdächtige Hautveränderungen werden in der Regel operativ entfernt und unbedingt zu einer patho-histologischen Untersuchung geschickt, damit eine sichere Diagnose gestellt werden kann. Je nach Untersuchungsergebnis wird das weitere Vorgehen bestimmt, z.B. ergänzende Medikamententherapie oder Nachresektion.
Fibrome sind kleine Hautsäckchen, die einen schmalen Stiel aufweisen und damit mit der Hautoberfläche verbunden sind. Nach örtlicher Betäubung und Desinfektion können die Fibrome vom Hautarzt entfernt werden.
Meist bräunlich erhabene Hautveränderungen mit einer zerklüfteten Oberfläche. Sie treten vor allem im Gesicht und am Rumpf auf. Keratosen werden nach örtlicher Betäubung und Hautdesinfektion mit verschiedenen Instrumenten von der Hautoberfläche entfernt. Hier ist eine Wundnaht nicht notwendig.
Mit weißlichem Talg gefüllte Hohlräume (Zysten), die oft am behaarten Kopf oder am Körperstamm vorkommen. Die Zyste wird nach einem Schnitt mit dem Skalpell im Ganzen, mit ihrer Hülle, entfernt und der entstandene Defekt mit wenigen Stichen vernäht.
Das Muttermal wird nach einem Schnitt mit dem Skalpell im Ganzen entfernt und zur histologischen (feingeweblichen) Untersuchung eingeschickt.
Basaliome sind schnell, aufgrund des typischen Aussehens (hautfarbene Veränderung mit roter Gefäßzeichnung am Rand), diagnostizierbar. Trotzdem wird eine kleine Hautprobe entnommen und zur Untersuchung eingeschickt. Das Basaliom wird mit einem kontrollierten Sicherheitsabstand operativ entfernt. Sind die Ränder nicht tumorfrei, so muss nachgeschnitten werden. Je nach Größe des Defektes, erfolgt der Verschluss durch Dehnungs-, Verschiebungsplastiken oder Hauttransplantationen.
Wichtig ist natürlich bei jedem Eingriff- insbesondere im Gesicht- ein möglichst kosmetisch unauffälliges Resultat zu erzielen. Der Chirurg bemüht sich daher, die Schnitte so zu setzen, dass möglichst wenig Narbengewebe entsteht.
In der Regel wird eine präventive Muttermalentfernung nicht durchgeführt. Trotz der Entstehung pigmentierter Muttermale, ist der Hautmelanom eine relativ seltene Krankheit.
Ihr Arzt wird Ihnen einen operativen Eingriff bzw. die Entfernung einer Hautveränderung empfehlen, wenn folgende Situationen vorliegen:
Gutartige Hautveränderungen wie Fibrome oder Alterswarzen müssen nicht aus medizinischer Sicht entfernt werden. Hier liegt die Entscheidung für eine operative Entfernung ganz bei den Patienten. Der Eingriff kann aus rein kosmetischen Gründen durchgeführt werden. Auch jegliche Hautveränderung, die durch eine ungünstige Lage stören, können auf Wunsch entfernt werden.
In der Regel werden die Eingriffe in örtlicher Betäubung vorgenommen.
Gutartige Hauttumore oder verdächtige Leberflecke werden in der Regel innerhalb weniger Minuten entfernt. Dagegen kann die Entfernung eines Basalzellkarzinoms oder eines Melanoms länger dauern, je nachdem wie gut abgrenzbar der Tumor ist, oder wie aufwendig der anschließende Defektverschluß verläuft.
Bei Entfernungen von Hauttumoren in örtlicher Betäubung, ist das Operationsrisiko sehr gering. In extrem seltenen Fällen können Komplikationen wie Infektionen, Nachblutungen oder Wundheilungsstörungen auftreten, über die sie der Arzt vor dem Eingriff jedoch umfassend informieren wird.
Im Prinzip kann die Entfernung gutartiger Hautveränderungen in örtlicher Betäubung bei jedem Patienten erfolgen. Ist der Tumor, z.B. Basaliom, in einer sehr ungünstigen Lage lokalisiert (z.B. am Augenlid) oder handelt es sich um sehr alte Patienten bzw. nicht operable Patienten, so sollte man anstelle der Operation eine Strahlentherapie, Vereisung oder photodynamische Therapie vorschlagen.
Einige Tage vor dem Eingriff sollten vor allem Medikamente, welche die Gerinnung hemmen, abgesetzt werden. Raucher sollten zudem ihr Konsum etwas einschränken, um die Wundheilung zu verbessern.
In der Regel können die Patienten nach dem Eingriff und dem Anlegen des Verbandes sofort nach Hause gehen. Die Patienten erhalten zuvor genaue Informationen zum Verbandswechsel, zur Entfernung der Nähte und eventuell zur notwendigen Nachbehandlung.
Sie sollten acht bis zwölf Monate nach dem Eingriff auf eine intensive Sonnenbestrahlung bzw. einen Solariumbesuch verzichten. Zudem sollten Sie auch für ein bis drei Monate, Saunabesuche vermeiden.
Mit Entfernung der Nähte, dies erfolgt in der Regel nach zehn Tagen oder bei Verwendung von resorbierfähigem (sich auflösendem) Nahtmaterial nach fünf Tagen, ist die Heilung abgeschlossen. Trotzdem vergehen einige Wochen, bis die Narbe verblasst und ihre endgültige Farbe annimmt.
Wichtig ist, dass Sie zur nächsten Kontrolluntersuchung erscheinen. Der Arzt kann Ihnen hier meist schon das Ergebnis der feingeweblichen Untersuchung mitteilen. Im Falle eines bösartigen Hauttumors sind nämlich regelmäßige Nachuntersuchungen erforderlich.
Letzte Aktualisierung am 12.03.2021.